Do 27.06.
20:00
Regie
João Salaviza, Renée Nader Messora
Brasilien, Portugal / 2023
123 Min.
/ DCP
/ OmeU
Originalsprache
Portugiesisch
Kino
Arsenal 1
zu den Ticketszu dem KalenderFür die Krahô im Nordosten Brasiliens existiert praktisch keine Grenze zwischen Mensch und Nichtmensch. Ihr Alltag spielt sich hauptsächlich im Freien ab, wobei Fluss und Regenwald Erweiterungen des häuslichen Raums darstellen. Pflanzen werden unterschiedlich genutzt: zum Korbflechten, als Medizin oder als Gegenstand von Liedern (wie bei dem Gesang, der dem Film seinen Titel stiftet). Tiere wie die Aras und die Ameisenbären sind den Menschen gleichgestellt. Doch diese besondere Beziehung zur Natur ist mehr denn je bedroht: Im fernen Brasília werden die Rechte der Indigenen weiter beschnitten, des Nachts sind nach wie vor Wilderer zugange, und in Träumen nachgelebte Traumata der Geschichte drohen sich in der Gegenwart zu wiederholen. João Salaviza und Renée Nader Messora erkunden einen Ort und Menschen, die in einem einzigartigen Gleichgewicht mit ihrer Umwelt leben – und stoßen vor allem auf Spannungsverhältnisse. Ihr Film ist gleichzeitig intim, weit ausgreifend und zutiefst politisch sowie reich an Farben, Stimmungen und Zwischentönen. Die Krahô haben auch am Drehbuch mitgeschrieben. In ihrer Funktion als Laiendarsteller tragen sie den Film – dem dafür bei den Filmfestspielen von Cannes 2023 in der Sektion Un Certain Regard der Ensemble-Preis verliehen wurde. (jl)